Sexological Bodywork

The erotic is a measure between the beginnings of our sense of self and the chaos of our strongest feelings. It is an internal sense of satisfaction to which, once we have experienced it, we know we can aspire.

– Audre Lorde

Welchen Platz hat Sexualität, Erotik, Sinnlichkeit in deinem Leben? Wie erlebst du dich darin? Was gibt es dir?

Sexualität ist ein zentraler Aspekt menschlichen Lebens. Gleichzeitig umgibt dieses Thema eine gewisse Mystik. Tabuisierung, Scham, Zwang, Kämpfe um Freiheit und Ermächtigung.

Für Audre Lorde ging Erotik weit über das Sexualleben hinaus. In „Uses of the Erotic: The Erotic as Power“ beschreibt sie es als eine Quelle von Power und Information, die wenn Zugang dazu gefunden wird, in jeglichen Handlungen erfahren werden kann. So sind Körperlichkeit, Beziehung, Identität, Lebensfreude und Resilienz eng mit Sexualität und Erotik verwoben. Durch die (Wieder-)Aneignung unseres sexuellen Selbst können wir also Zugang zu unserer Lebendigkeit, unserer Power, zu Verbundenheit mit uns selbst, Sinnhaftigkeit und Kreativität finden. Dein Zugang zu deinem sexuellen Selbst bestimmt also nicht nur dein Sexualleben, sondern kann sich auf viele andere Lebensbereiche auswirken, und umgekehrt. And that’s really a journey. Daher können im Erforschen von Erotik, Lust, Sexualität erstmal ganz andere Themen an die Oberfläche kommen. Auch damit bist du in Sexological Bodywork Sessions willkommen.

Besonders TINFLA* (Trans*, Inter*, Nich-binäre*, Frauen, Lesben und Agender*) Menschen und anders marginalisierte Körper finden in Sexualität oft mehr Schmerz und Taubheit, als Freude und Power. Aus diesem Grund spreche ich mit meiner Arbeit besonders TINFLA* und anders marginalisierte Menschen an. Prizipiell sind allerdings alle Körper in meinen Sessions willkommen und es kann jeder Mensch eine Session bei mir anfragen. Derzeit befinde ich mich in der Zertifizierungsphase meiner Sexological Bodywork Ausbildung am ISB Berlin, ich bin also noch am Lernen und die Sessions sind momentan noch auf Spendenbasis.

Was ist Sexological Bodywork?

Sexological Bodywork ist eine Methode, die in den 80er Jahren von Joseph Kramer in San Fransisco entwickelt wurde. Dazu sei gesagt, dass das Wissen über die genutzen Methoden viel weiter zurückreicht und die Wurzeln sich wahrscheinlich in anderen Kulturen finden. Wie in vielen anderen Praktiken, bedienen wir uns hier also etwas, das ursprünglich nicht aus unserem Kulturkreis kommt.

Sexological Bodywork unterstützt dich darin, einen selbstbestimmten, empowernden, gesunden und nährenden Zugang zu deiner Sexualität zu finden. Anders, als in vielen anderen Formen der Körperarbeit bist du hier aktiv beteiligt und wir kommunizieren während der Session miteinander. Im Sexological Bodywork geht es darum, ein tiefes Gespür für dich zu entwickeln, dafür was du willst, was du brauchst, was nicht und zu lernen, dafür einzustehen. Es geht darum, auf ganz körperlicher Ebene neue Erfahrungen zu machen, zu verlernen, loszulassen und zu verändern. Es unterstützt dich darin, dir deinen Körper, deine Lust, deine Sexualität (wieder) anzueignen und so selbstbestimmt entscheiden zu können, was du wie leben und ausdrücken möchtest. Es ist ein gemeinsamer Prozess, in dem wir ganz nach deinem Tempo und Bedürfnissen gehen. Dabei verfolge ich einen Trauma-informierten und Ressourcen-orientierten Ansatz (siehe auch Prinzipien & Space). Der Fokus liegt also weniger darauf, Probleme zu wälzen, auch wenn diese natürlich den nötigen Raum bekommen. Mehr üben wir uns darin, im Hier und Jetzt und im Körper Präsent zu bleiben und zu schauen, was du brauchst, um in kleinen Schritten Veränderung zu ermöglichen. So kann Genuss, Lebendigkeit und Selbstermächtigung zunehmend Raum in deinem Leben bekommen. 

– Taubheit und/oder Schmerzen in Körperbereichen im Zusammenhang mit Sexualität
– Narbenarbeit (z.B. nach OPs oder Verletzungen)
– Gefühle von Scham, Unsicherheit, Angst im Zusammenhang mit Sexualität
– Lernen eigene Bedürfnisse und Grenzen zu spüren und zu kommunizieren.
– Kennenlernen und Erforschen der eigenen sexuellen Anatomie
– Themen rund um Orgasmus und Erforschung dessen (z.B. wenn kein Orgasmus erfahren wird und der Wunsch danach besteht oder eine Orgasmus Fixierung im Sexuellen Kontakt besteht und transformiert werden will)
– Masturbations-/Selfpleasurepraxis
– Spannungen im Beckenbereich
– Schmerzen im Beckenbereich für die es keine medizinischen Erklärungen gibt
– Erkunden von wenig entdeckten Körperinnen- und -außenbereichen (z.B. Anus, Genitalbereich, Brustbereich)
– Begleitung bei Veränderung deines Körpers
– Themen rund um Beziehung zu Intimpart*nerinnen
– Erforschen und arbeiten mit Fantasien
– Bewusstes Nutzen von ABBS (Atem, Bewegung, Stimme und Selbstberührung) in sexuellen Interaktionen und im Alltag
– Erleben von höheren Energieleveln mithilfe von ABBS

Eine reguläre Session geht ca. 2,5 Stunden und besteht aus Vorgespräch, Körperarbeit, Nachruhzeit und Nachgespräch

-Im Vorgespräch sprechen wir über das, was du mitbringst und finden mithilfe von somatischer Gesprächsführung gemeinsam deine Lernintention heraus. Hier legen wir auch die Methode(n) für die Körperarbeit fest. Methoden können z.B. sein:
– ABBS Coaching
– Bezeugt werden („Witnessing“)
– Show ’n‘ Tell (Körperteile oder -bereiche sprechen lassen)
– Körper-, Genital-, Analmapping (Feines Erkunden einzelner Punkte z.B. bei Schmerz/Taubheit oder um eine „innere Landkarte“ zu erstellen)
– Exploration (Erkunden von Körperteilen oder -bereichen mit deinen u/o meinen Händen)
– Wheel of Consent Übungen nach Betty Martin
– Meditative Berührung (Sehr langsame sich wiederholende Berührungsmuster)
– u.v.m.

Als sexological Bodywork*erin folge ich den ethischen Richtlinien der Association of Certified Sexological Bodyworkers.

– Während der Arbeit bin ich IMMER bekleidet
– Jede Form von Körperkontakt erfolgt im Konsens.
– Die Berührungen sind immer einseitig (praktizierende Person → Klient*In), außerdem nutze ich nur meine Hände und Unterarme.
– Ich gehe keine sexuellen u/o romatische Beziehung mit Klient*innen ein.
– Bei genitalen und analen Berührungen verwende ich Handschuhe.
– Die Arbeit ist Klient*Innen-zentriert, d.h. ich sehe es als meine Aufgabe an, mich auf dich, deine Gefühle und Erfahrungen zu konzentrieren und dich bestmöglich im Sinne deiner Lernintention zu begleiten. Für eigene Prozess und Bedürfnisse lasse ich mich begleiten und suche explizite Räume für mich auf, sodass ich in den Sessions wirklich für DICH da sein kann.
– Ich achte auf meine eigenen Grenzen und kommuniziere diese. Wenn ich einen Wunsch nicht erfüllen will oder kann, tue ich das nicht. Du brauchst also keine Verantwortung für meine Grenzen übernehmen, sondern kannst dich auf deinen eigenen Prozess konzentrieren.

Mehr über Verantwortlichkeit und wozu ich mich in der Zusammenarbeit mit dir verpflichte:

– Alle Informationen und Inhalte von dir als Klient*in werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben, es sei denn, es liegt eine ausdrückliche Zustimmung vor.
– Ich bin mir der Macht bewusst, die ich in meiner Rolle als Sexological Bodywork*erin habe. Ich werde diese Macht nicht nutzen, um wissentlich Schaden anzurichten oder diskriminierende Praktiken anzuwenden (siehe auch Prinzipien & Space).
– Wenn du dich in irgendeiner deiner Interaktionen mit mir ungehört, ungesehen, verletzt, missachtet oder auf andere Weise negativ beeinflusst fühlst, kannst du dich mit deinem Feedback an meinen Accountability Pod wenden (in Arbeit, weitere Informationen folgen in Kürze) oder Kontakt aufnehmen über die Beschwerdestelle auf der Sexological Bodywork Netzwerk Seite.

Momentan habe ich noch keinen festen Praxisraum, daher finden die Session in wechselnden Räumen statt. In manchen Räumen gibt es keine Massageliege. Wenn Arbeit auf Matten am Boden für dich ein Hindernis darstellt, lass es mich gern wissen.

Sessions können in englisch, deutsch und spanisch (Kenntnisse gut, aber weniger gut, als englisch und deutsch) erfolgen.

Bitte bringe folgendes mit:
– Großes Tuch oder Laken für Matte oder Liege.
– Großes Handtuch, das potentiell ölig werden darf, falls wir mit Öl arbeiten.
– Dünnes Tuch o.ä. zum Zudecken (damit vorhandene Decken nicht jedes Mal gewaschen werden müssen)
– Spendenbeitrag in Bar
– Bei Bedarf Dinge, die dich in herausfordernden Momenten unterstützen können: Z.B. Kuscheltier, Düfte, Naturmaterialien, Fidget Toy